Riester Rente

Walter Riester, im Kabinett Schröder als Arbeitsminister tätig, gilt als Initiator der durch Zulagen geförderten privaten Altervorsorge namens Riester Rente. Eine staatlich geförderte Privatrente wie die Riester Rente war ein Modell, mit dem der Staat die zukünftig geringeren Auszahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu kompensieren suchte. Man musste die staatliche Rentenauszahlung kürzen, da es im Zusammenhang mit einer veränderten Altersstruktur in der Bevölkerung anderenfalls zu einem Zusammenbruch des Rentensystems gekommen wäre. Das seit den 50er Jahren eingeführte Umlageverfahren bot ohne Kapitaldecke keinen Schutz mehr vor dieser Veränderung.

Erwerbstätige müssen seitdem sowohl die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung als auch in private Sparformen vornehmen, wollen sie im Alter nicht auf die im Zuge der jüngsten Rentenreform reduzierte staatliche Rente angewiesen sein. Geförderte private Sparformen wie die Riester Rente oder alternativ die Rürup Rente entschärften diesen Umstand ein wenig. Indem man den Bürgern private Altersvorsorge mit staatlichen Zulagen und Steuervergünstigungen schmackhaft machte, verlagerte man die Last der Altersvorsorge hin zu den Bürgern und weg vom Staat und die verringerten staatliche Rentenzahlungen erweisen sich als nicht mehr ganz so problematisch. Unterm Strich wird heute auf jeden Fall von den Bürgern mehr Geld für die eigene Altersvorsorge aufgewendet. Auch wenn Beiträge zur Riester Rente mit Zulagen und steuerlichen Vorteilen sehr gefördert werden, die Gesamtaufwendungen des Einzelnen für die Altersvorsorge haben sich insgesamt erhöht.