Papier - Herstellung und Eigenschaften |
|
Alle Arten von Papier unterliegen dem Prozess der Alterung. Davon betroffen sind hauptsächlich die Festigkeit, die Oberflächengüte und der Farbton. Durch Hinzugabe verschiedener Roh- und Zusatzstoffe kann eine größere Lebensdauer erreicht werden. | |
Kategorie: Kultur: Malerei | |
|
|
Papiere, die als alterungsbeständig bezeichnet werden, behalten ihren speziellen Gebrauchswert oft 1000 Jahre und länger. Papier wird meistens zum Beschreiben und Verpacken eingesetzt. Im Kunsthandwerk wird Spezialpapier aber auch für Scherenschnitte und Fadengrafik genutzt. Das Format eines Papiers ermittelt sich aus der Abmessung eines genormten Bogens unter der Berücksichtigung dessen Länge und Breite. Die gängigsten Formate nach Deutscher Industrienorm werden als DIN A0 bis DIN A5 bezeichnet. Die Grammatur (Gewicht des Papiers) wird als Flächengewicht in Gramm pro Quadratmeter angegeben. Die ursprünglichste Art der Anfertigung von Papier ist die auch als Bütten bezeichnete Handschöpfung, die bereits vor mehr als zweitausend Jahren in China erfunden wurde. Dabei wurden unter Zuhilfenahme bespannter Siebrahmen aus Faserbrei Fasern abgeschöpft, die durch Schütteln vergleichmäßigt, anschließend abgegautscht und zum Schluss getrocknet wurden. Begünstigend auf die Licht- und Alterungsbeständigkeit von Papier wirkt sich dessen Holzfreiheit aus. Es besteht dann also nur aus Zellstoff, Hadern oder holzfreien Papierresten. Maschinell gefertigte Papiere haben eine bestimmte Laufrichtung. Das bedeutet, dass die Zellstofffasern überwiegend in der Längsrichtung angeordnet sind. Durch eine Reißprobe kann festgestellt werden, ob das Papier in der Schmalbahn (längs geschnitten) oder Breitbahn (quer geschnitten) liegt. Leimungsgrad ist der Anteil des Papiers an Zusätzen von Leimungsmitteln, die das Papier daran hindern, Wasser aufzunehmen. Ein wichtiger Faktor bei der Unterscheidung von Papieren ist dessen Oberflächenbeschaffenheit, so gibt es sehr glattes Grafikpapier, glattes Skizzenpapier oder die sehr rauen Zeichen- oder Aquarellpapiere. Der Vorläufer von gebräuchlichem Papier ist Papyrus und wurde schon zu Beginn des 2. Jahrtausends vor Christus im alten Ägypten erfunden. Das Mark der Stängel der Papyrusstaude wurde zunächst in dünne Streifen geschnitten. In mehreren rechtwinklig übereinander gelegten Schichten wurde dann mit einem Holzschlegel darauf geklopft und anschließend gepresst. Der austretende Saft verband die Streifen beim Trocknen zu einem festen aber elastischen Gefüge. Dieses Material wurde sogar als Verbandmaterial genutzt. |
|
|
|
Datum: 27.07.2007 | |
Author: Bernhard Heß |
Kategorien: | 247 |
Einträge: | 3290 |
Berichte: | 178 |