EMV-Prüfung

Eine EMV-Prüfung oder EMV-Abnahme dient dazu die ordnungsgemäße Funktion des Prüflings (z. B. ein elektrisches oder elektronisches Gerät) in der elektromagnetischen Umgebung zu überprüfen. Die elektromagnetische Verträglichkeit bezeichnet hier zum einen die fehlerfreie Funktion des Gerätes ohne Beeinflussung durch äußere elektromagnetische Effekte, zum anderen die Vermeidung von Störungen andere Geräte durch elektromagnetische Abstrahlungen.

In Europa regelt die EMV-Richtlinie (EMC-Directive) die Anforderungen bzgl. der EMV, denen ein Gerät genügen muss, wenn es auf den europäischen Markt gebracht werden soll. Der Hersteller bzw. Inverkehrbringer muss sich verpflichten, diese Anforderungen einzuhalten und dokumentiert dies durch die sogenannte Konformitätserklärung und die Kennzeichung des Produktes durch das CE-Zeichen.

Um sicherzugehen, dass die geforderten Grenzwerte eingehalten werden, kann eine EMV-Prüfung bzw. EMV-Test in einem akkreditierten EMV-Labor durchgeführt werden.

Bei der EMV-Prüfung wird zum einen die Sörfestigkeit des Prüflings (Immunity) und zum anderen die Störaussendung (Emission) geprüft. Hierfür sind in Normen bzw. Standards Grenzwerte in Abhängigkeit vom Prüfling und dessen Einsatzort festgelegt.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen leitungsgeführten Störsignalen und Störsignalen im E/H-Feld, was gemeinhin als elektromagnetische Strahlung bezeichnet wird.

Um die Abstrahlung eines Prüflings im E/H-Feld zu bestimmen, wird eine Messung in einer Absorberkammer durchgeführt. Diese Kammer ist so konstruiert, dass keine Störsignale von ausserhalb eindringen können und elektromagnetische Strahlen in der Kammer von den Wänden nicht reflektiert sondern absorbiert werden. Bei der Emissionsmessung im Feld wird hierbei eine Empfangsantenne in definierten Abstand vom Prüfling platziert. Der Prüfling selbst befindet sich meist auf einer Drehscheibe, um möglichst schnell eine 360° Messung der elektromagnetischen Abstrahlung durchführen zu können.