Belagerungsmaschinen und ihre digitale Rekonstruktion |
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In einem aktuellen Projekt wird es erstmals ermöglicht, die Technik der Antike interaktiv zu erleben. | |
Kategorie: Wissenschaft | |
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Unter Ausnutzung der Elastizität entwickelten die Waffenmeister der Antike Pfeil und Bogen, die ältesten Fernwaffen des Menschen, zur Armbrust, die einfache Schleuder zur mechanischen Speerschleuder, aus Armbrust und Speerschleuder die ersten Bogen- und Wurfgeschütze, Katapulte und Ballisten. Die neuen Waffensysteme, die sich sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung eigneten, waren imstande, eisenbeschlagene Pfähle oder gewaltige Steine als Wurfgeschosse über beachtliche Entfernungen zu schleudern. Das Wirkprinzip der antiken Geschütze beruhte auf dem der steinzeitlichen Torsionsfallen. Ihren wichtigsten Bestandteil bildete das so genannte Nervenbündel, ein aus Tiersehnen oder Roßhaaren zusammengedrehter Strick, der mittels Hebeln oder Winden gespannt wurde. Auf dieselbe Weise wird bis heute die Zimmermannssäge gespannt, wobei das in das gespannte Seil eingeklemmte Holzstück mit gewaltiger Kraft gegen den mittleren Sägebalken schlägt. Als Baumaterial der Geschütze verwendete man wie für die Belagerungsmaschinen Holz, das durch Metallbeschläge verstärkt wurde. Dabei bildeten sich schon bald als Grundformen die Flachbahn- und die Steilwurfmaschine, so etwas wie eine leichte und eine schwere "Artillerie", heraus. Selbst der Vorläufer des Maschinengewehres war in den Arsenalen der griechischen Kriegstechnik vertreten: das "Polybolon". Dabei handelte es sich um einen von Dionysius von Alexandria entwickelten Mehrlader, der mittels Kurbeltrieb gespannt und, mit einem Pfeilmagazin versehen, automatisch geladen wurde. Ein "Spitzenerzeugnis" der antiken Präzisionsmechanik. In einem aktuellen Projekt wird es erstmals ermöglicht, die Technik der Antike interaktiv zu erleben. Hierbei werden historische Techniken, mit Hilfe der 3d Visualisierung digital rekonstruiert und dargestellt. Der Benutzer kann die Technik aus allen Perspektiven interaktiv betrachten. So ergeben sich Vorteile, wie bei einem real rekonstruierten Objekt, bei aber deutlich geringerem Aufwand. Die zum Einsatz kommenden Techniken sind 3d Architektur, 3d Aufmaß und 3d interaktiv. |
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Datum: 27.07.2007 | |
Author: Dipl.-Ing. L. Wienke |
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